Gebrauchsanleitung für Grafiker und Designer
Wie mache ich das: PP Woven Taschen bedrucken lassen? – Eine Gebrauchsanleitung für die Grafiker, Designer.
Was kann ich alles bedrucken lassen?
Außer den Henkeln kann alles, können also sämtliche Flächen und selbst das Einfassband ebenso bedruckt werden.
Kurze Bemerkungen zu den großen Flächen, Front- und Rückseite
Jede Tasche hat zwei große Flächen, die Front- und die Rückseite. Dabei ist nie festgelegt, welche Seite im Moment der Praxis Front- und welche Rückseite sein wird. Mal zeigt die eine sich als Frontseite nach außen zum Betrachter und die andere große Seite wird zur abgewandten Rückseite. Mal schaut die andere Seite nach außen, je nachdem, wie die Tasche in die Hand genommen wird oder über die Schulter getragen.
Design muss solche Sichtbarkeiten und v.a. fehlende Sichtbarkeiten berücksichtigen. Dies hat zur Folge, dass Sie im Design der beiden Hauptflächen bitte berücksichtigen, dass jeweils nur eine Seite ins Auge stechen kann, die andere Seite verbleibt währenddessen außer Sicht. Haben Sie also Botschaften, Logos, ohne deren Wahrnehmung die Tasche in der Werbung gar keinen Sinn macht, so sollten Sie diese Elemente sowohl als auch auf Front- und Rückseite platzieren. Oder dies zumindest versuchen. Will man beispielsweise für zwei Städte auf einer Tasche gleichzeitig Werbung machen, so wird es schwierig, nicht zu einer Aufteilung je eine Seite für je eine Stadt zu kommen. Jede Unternehmung, jeder Anlass für Werbung braucht dann wohl eher eine Seite für sich.
Die kurzen Seiten einer PP Woven Tasche im Druck
Die kurzen Seiten blitzen, wenn der Beobachter in Bewegung ist und insbesondere derjenige in Bewegung ist, der mit der Tasche unterwegs ist, immer wieder kurz, für einen Moment ins Auge. Daher macht es wenig Sinn, hier kompliziertere Informationen auf dem schmaleren Flächen unterzubringen. In die kurzen Seiten, links und rechts, gehören groß gestellte Website-Namen, ein zwei Wörter Slogans oder in großen Lettern das Branding, der Firmenname oder der Produktname. In der Regel laufen diese Claims von unten nach oben. Auch hier gilt, was schon für Front- und Rückseite gilt. Ist eine kurze Seite zu sehen, so sieht man sicherlich nicht auch die zweite kurze Seite.
Piping, das seitliche Einfassband an den Kanten der Taschen bei der Standardtasche
Über den Kanten als Kantenschutz verläuft das Einfassband. Die Taschen werden, wird ein Einfassband benutzt, von außen vernäht. Säße das Einfasband in dem Fall nicht auf den Kanten, so würden die scharfen Kanten der Teile der Tasche einfach im Raume stehen. Zum Schutz der Nutzer und zur Festigkeit der Tasche nimmt man das Einfassband und näht es über die Kanten. Damit sind die Kanten geschützt und sicher, weil mehrfach vernäht. Und der Benutzer hat nichts Scharfkantiges zu Erwarten.
Dieses Einfassband wird in aller Regel in einem Farbton gedruckt, den sich der Designer der Tasche aussucht, rückgekoppelt mit seinem Auftraggeber.
Das Material des Einfassbandes, wenn es bedruckt wird, ist dann ebenfalls PP Woven.
Oft wird dann die Firmenfarbe oder ein dominierender Farbton des gedruckten Motives in dem Einfassband der Tasche wiedergegeben. Das Einfassband konturiert und rahmt farblich Frontseite, Rückseite und die kurzen Seiten. Es hat also mit mehreren Motiven zu tun, weil es sie zueinander abgrenzt.
Es hat im Standard eine Breite von 2 cm. D.h. das Einfassband sitzt 1 cm im Motiv der Front- und Rückseite, sowohl links an einer Fläche als auch rechts. Desgleichen auch 1 cm im Motiv der kurzen Seiten, also wieder links und rechts. Es verdeckt dort randständig einen Streifen von 1 cm Breite dieser Flächen. In den kurzen Seiten verläuft auch, am Boden der kurzen Seiten entlang, das Einfassband. Bitte beachten Sie für das Einfassband immer hier Folgendes:
– 1 cm Streifen wird verdeckt. Legen Sie also das Motiv auf Front- und Rückseite, wie auch in den kurzen Seiten so an, dass das Verdecken kein optisches Problem wird. Halten Sie also auch etwas mit Schriften und wichtigen Elementen Abstand zu den Kanten, mindestens 1 cm.
– Bitte legen Sie aber ihre designeten Motive dennoch so an, dass sie seitlich 1 cm vom Einfassband überdeckt werden. Lassen Sie also das Motiv, wenn Sie es im Computer anlegen, tatsächlich über die volle Fläche bis zum Abschuss der Kante der Gesamtfläche verlaufen. Vermieden wird damit, dass an den Kanten des Einfassbandes, unerwartet und ungewollt, wiederum optische Blitzer entstehen.
Den Boden der PP Woven Tasche bedruckt
Der Taschenkörper der Standardkonstruktion der Tasche besteht aus drei Elementen. Hierbei bilden Front- und Rückseite, zusammen mit dem zwischen Front- und Rückseite liegenden Boden, materiell ein unterbrechungsfreies, verbundenes Stück. Dazu kommen dann seitlich die zwei Teile der Einsetzter, eins links, eins rechts. So wird die Tasche, im Groben, fertig.
Die Konstruktion „Boden und Frontteile aus einem einzigen Stück“ gibt der Tasche maximale Lastmöglichkeit im Ladegewicht. Nur um die kurzen Seiten herum befinden sich diesbezüglich Nähte und die eingesetzten kurzen Seiten selbst. Der Boden ist also physisch mit Front- und Rückseite aus einem Stück. Alles, was ein Verbund aus PP Woven tragen kann, kann diese Tasche, in Bezug auf den Boden, tragen. Ist alles aus einem Material und durch keine Naht getrennt, erhalten wir die Traglastfähigkeit genau gemäß der Strapazierfähigkeit des Materiales selbst. Diese ist bei PP Woven enorm.
Der Boden der Tasche sitzt also als mittlerer optischer Streifen unten zwischen Front- und Rückseite. Der Boden selbst hat, zur Frontseite und zur Rückseite gesehen, kein Einfassband in der Standardkonstruktion. Nur an den kurzen Strecken des rechteckigen Bodens, zu den kurzen Seiten hin, verläuft ein kurzes Stück Streifen Einfassband, um die kurzen Seiten mit dem Boden zu verbinden.
Damit haben wir, genau genommen, eine Druckfläche, die letztendlich ohne Unterbrechung von einer Frontseite über den Boden zur Rückseite verläuft, alle drei Elemente flächig einschließend. Nichts desto trotz bebildern wir letztendlich einen Körper, hier eine Tasche. Und wir müssen die Flächen als Flächen einer Tasche sehen und somit sehr wohl auseinander halten. Der Boden hat dann selbstverständlich eine andere Bedeutung als die Front- und die Rückseite. Er ist optisch nicht so präsent und kann dennoch bedruckt werden. Er grenzt sich aufgrund der Form der Tasche zu den beiden Frontseiten ab.
Front- und Rückseite sollen plakativ sein. Unten, zum Boden hin, sollen graphisch und in Bezug auf Fonts und Flächen keine Blitzer entstehen. D.h. der Boden soll nicht plötzlich nach vorne lugen ins Blickfeld, wenn eigentlich Front- oder Rückseite zu sehen sein sollen und sonst nichts weiter. Daher ist man dazu übergegangen, die Motive der Front- und Rückseite circa 3 mm weit in den Boden hinein zu verlängern. Lassen Sie also die Motive von Front- und Rückseite einfach 3 mm weit in den Bodenbereich hineinspringen!
Vorn die Quernaht des Randumschlages beim Anlegen des Druckmotives bitte beachten!
Der Öffnungsbereich der Tasche hat einen Randumschlag. Dieser reicht circa 3 cm in die Tasche hinein. Dieses umgeschlagene Material kann auch mit bedruckt werden.
Zunächst einmal wollen wir aber Folgendem Aufmerksamkeit schenken: Der Randumschlag muss vernäht werden; und dies geschieht dann längs entlang der Öffnung der Tasche, auch auf Front- und Rückseite.
Eine Naht ist innen und außen zu sehen, denn sie verläuft schließlich, logischerweise, Material verbindend, innen und außen, bzw. auf beiden Seiten, innen in der Tasche, außen auf der Tasche. Daher sieht man die horizontale Naht als eine lange Nahtlinie direkt auf Front- und Rückseite. Sie verläuft oben an der Kante horizontal, parallel zur oberen Kante, innerhalb der bedruckte Flächen der Front- und Rückseite. Sie verläuft circa in einem Abstand von 2,5 cm unterhalb der Oberkante der Tasche.
Bitte beachten Sie also, dass durch das Druckmotiv der Front- und der Rückseite Ihrer PP Woven Tasche oben diese Naht verläuft in einem Abstand von 2,5 cm zur Oberkante. Die Nähte sollten also möglichst nicht durch extrem wichtige Details Ihrer Druckmotive verlaufen. Kalkulieren Sie also bitte diese Quernaht mit ein in der Motivgestaltung von Front- und Rückseite.
Der Kreuzstich, die Kreuznaht, die die Gewebebänder an der Tasche hält.
Die Enden der Trageriemen werden in der Regel innen auf den Randumschlag vernäht. Wir verwenden zumeist eine Kreuznaht (ein Haus wie vom Nikolaus – bloß ohne Dach, bzw. Flachdach 🙂 ), um den Trageriemen an ihren Enden bei der möglichen Last die nötige Sicherheit zu geben. Auch diese Naht geht durch das Material und erscheint, wenn wir komplett durch den Randumschlag nähen, somit auch auf der Vorderseite. Die gekreuzten Quadrate befinden sich in der 2,5 cm Zone zwischen Quernaht des Randumschlages und der Oberkante der Tasche, 4 mal positioniert als Naht im Frontseite – und im Rückseite Motiv!)